Dienstag, August 30, 2005

ojweh.

da mein studentensein allmählich dem ende engegentrottet, habe ich mich dazu durchgerungen, mir pö a pö gedanken zu machen. im studium ja auch immer schön gedanken gemacht, selbstverständlich, aber jetzt natürlich richtung dings. jetzt praktisch und pragmatisch. und gedanken machen heißt ja auch nichts anderes als fragen stellen. was kann ich, wo könnte ich, wer nimmt mich. da muss man ganz realistisch sein heutzutage, ja was glaubst du. darf man sich keine illusionen machen, dass die herren vorstandsvorsitzenden die ganze zeit auf dich gewartet haben, sprich: hier herr akademiker, übernehmen sie doch gleich diese gutbezahlte verantwortung, im hof steht der neue dienstwagen parat und nehmen sie doch erst einmal zwei wochen urlaub, um sich einzugewöhnen. nein, ganz im gegenteil. da muss vielleicht auch mal ein kaffee für die frau sekretärin gekocht, dem referenten sein bildschirm gewienert und zweitausend sendungen eingetütet werden, kennst du vielleicht. solche dinge, wenn man glück hat.

gedanken machen also wichtig. glücklicherweise gibt es beratungen, die sich gedanken für leute mit gedanken machen. die halten dann ein seminar ab, ein bisschen also noch wie studium, damit der abschied nicht so schwer fällt. es gibt themen "bewerbungstraining für den berufseinstieg" oder "auf der suche nach dem job, der zu mir passt" oder "das bewerbungsgespräch". am sinnvollsten scheint mir aber
"verhandlungsführung mit schwerpunkt gehaltsverhandlungen" zu sein.

Sonntag, August 28, 2005

auf der gästetoilette.


wc-frisch läßt sein blaues band

wieder flattern durch die lüfte;
süße, wohlbekannte düfte
schweben ahnungsvoll durchs bad.
andre gäste warten schon,
wollen balde kommen.
- horch, ein zischend aerosolenton!
wc-frisch, ja du bist´s!
dich hab ich vernommen!




[bitteschön]
in augsburg gibt es eine provino-straße, die am martini-park gelegen ist. respekt.

[ungläubige bitte hier eine sanfte zeigefingerbewegung machen]

Freitag, August 26, 2005

reformen.

großes thema: rechtschreibreform. gar kein thema: rechenregelreformen. um die mathematik in deutschland zukunftstauglich zu machen (manche regeln sind schon über 2500 jahre alt! ein wahnsinn ist das!), stehen uns auch da bald unbequeme, aber notwendige änderungen bevor.
hier einige vorschläge, wie man mathematik zeitgemäßer gestalten und so der jugend näher bringen kann.

sprachliches:

alt: addieren, neu: fusionieren
sprich: x fusioniert mit y

alt: dividieren, neu: zerschlagen
sprich: x zerschlagen durch y.


regelwerk und axiomatik:

änderung des satzes vom ausgeschlossenen dritten: falls nach mehrmaligen nachrechnen je ein anderes ergebnis herauskommt, wird dies als ondulieren bezeichnet.
sprich: das ergebnis onduliert zwischen x, y, z ...usw.

textaufgaben:

sollten zukünftig interdisziplinärer gestaltet werden. es bietet sich eine verbindung mit dem deutsch unterricht an. beispiel: hesse-matrix.

alt: untersuchen sie, für welche paare (x,y) der gegebenen funktion die hesse-matrix negativ definit ist!

neu:
einem pärchen (x, y) wohnt ein zauber inne! nennen sei ein beispiel! der gedankengang ist anzugeben und wird benotet!


Mittwoch, August 24, 2005

ein kleinod.

kürzlich tauchte in einer der sehr lesenswerten spezialberatungen des klassik-fachverkäufers der name mario ohoven auf. als präsident des bundesverbandes der mittelständischen wirtschaft (bvmw) wird es wohl sein tagewerk sein, den verband angemessen zu repräsentieren. folgerichtig war er auch schon mal in einer der frühen raab-shows als haudrauf-button-sätzler zu sehen, wo er sich mit seiner sachlichen kompetenz einer breiten öffentlichkeit vorstellen durfte ("äh, ich muss jetzt weg").

es ist mir eine große freude, einen original bvmw-flyer
mit herrn ohoven zu präsentieren, den der ewig mäandernde lauf des schicksals mir vor jahren in die hände gespült hat, und den zu betrachten mir an trübseligen tagen immer ein leises lächeln beschert.




lichtschalter mit bewegungssensoren finde ich im allgemeinen sehr praktisch. an und aus schön automatisch nachts im innenhof zum beispiel. heikel allerdings, wenn man auf der arbeit einmal zuviel kaffee getrunken hat.

Dienstag, August 23, 2005

andere länder, andere sitten. heute: mikronesien.

mein fahndungsfoto hängt in weiten teilen mikronesiens aus, nachdem ich auf den schatten der tochter des hoffriseurs des königs getreten bin, was in mikronesien so viel bedeutet wie: "mein gott, was bist du doch einmal eine nervige olle tröte". das strafmaß hierauf beträgt wahlweise 2 jahre bananenschälen auf einem fischkutter oder aber 2 jahre fischfiletieren auf einem bananendampfer.

Montag, August 22, 2005

dinge, die evolutionsbiologisch nicht viel sinn machen.

heute: in einer vollbesetzten bibliothek einen elendig langen schluckauf haben.

why?

großes erstaunen erfaßte herrn kojo kwame, frau belinda donkor, herrn albert owusu und pit bei der vorführung des neuen staubsaugermodells v2620de. mit einer tiefensaugkraft von über 5 cm hatten sie alle nicht gerechnet.

Freitag, August 19, 2005

aus aktuellem anlass: die schönsten verurteilungsschriften der päpste (vol. 1)

anlässlich des weltjugendtages wollte ich heute noch einmal die b-seite der kirchengeschichte auflegen. auf den plattenteller kommt gleich ein oldie - es handelt sich um die single-auskopplung "in agro dominico", welche die schriften von meister eckhart verdammt. geschrieben wurde sie von old-school papst johannes xxii und stammt aus dem jahre 1329. ein stück also aus den roaring medieval ages, als die kirche noch den ton angab und die gregorianischen boy-groups weihrauchschnüffelnd durch europas kirchenschiffe tourten.

das stück ist zwar etwas länger als die üblichen singles, beeindruckt aber durch seine schwungvollen und geschliffenen formulierungen. ich glaube nicht, dass heutzutage noch so schön verurteilt wird. sit back and enjoy.



[knister]

"auf dem acker des herrn, dessen hüter und arbeiter wir nach himmlischer verfügung, wenn auch unverdientermaßen, sind, müssen wir die geistliche pflege so wachsam und besonnen ausüben, daß, wenn irgendwann ein feind auf ihm über den samen der wahrheit unkräuter sät, sie im entstehen erstickt werden, bevor sie zu schößlingen verderblichen keimens aufwachsen, damit, nachdem der same der laster abgetötet und die dornen der irrtümer herausgerissen sind, die saat der katholischen wahrheit fröhlich aufgehe.

fürwahr, mit schmerz tun wir kund, daß in dieser zeit einer aus deutschen landen, eckhart mit namen, und, wie es heißt, doktor und professor der heiligen schrift, aus dem orden der predigerbrüder, mehr wissen wollte als nötig war, und nicht entsprechend der besonnenheit und nach der richtschnur des glaubens, weil er sein ohr von der wahrheit abkehrte und sich erdichtungen zuwandte.

verführt nämlich durch jenen vater der lüge, der sich oft in den engeln des lichtes verwandelt, um das finstere und hässliche dunkel der sinne statt des lichtes der wahrheit zu verbreiten, hat dieser irregeleitete mensch, gegen die helleuchtende wahrheit des glaubens auf dem acker der kirche dornen und unkraut hervorbringend und emsig beflissen, schädliche disteln und giftige dornensträucher zu erzeugen, zahlreiche lehrsätze vorgetragen, die den wahren glauben in vieler herzen vernebeln, die er hauptsächlich vor dem einfachen volke in seinen predigten lehrte und die er auch in schriften niedergelegt hat."

[in: archiv für literatur- und kirchengeschichte des mittelalters, 1886]
heute bei der arbeit einen kleinen spaß erlaubt. beim eingeben in die adress-datei den chefredakteur von matador noch ein paar extra-buchstaben geschenkt. jetzt chefredakteurin.

Donnerstag, August 18, 2005

der abwasch

in meinem haus, berlin


mein blick ist angesichts der töpfe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
mir ist, als ob es tausend töpfe gäbe
und hinter tausend töpfen keine welt.

mein weicher gang geschmeidig starker schritte,
der sich in der allerkleinsten küche dreht,
ist wie ein tanz von kraft um eine spüle,
in der ein berg von abwasch steht.

nur manchmal fällt ein tropfen pril hinein
ins heiße wasser. - dann löst das fett sich auf,
wird klar des teflons schmutzverkrustet schicht -
und besuch kann wieder kommen.



(hier schön original von rilkes rainer angucken)


Montag, August 15, 2005

heute nacht geträumt, dass ich nicht einschlafen kann. dann aufgewacht. meine synapsen scheinen sinn für humor zu haben.

Donnerstag, August 11, 2005

Umzug.

heute gute laune, weil morgen > köln und schön umzug helfen. ich helfe nämlich gerne bei umzügen. was erst so als hobby begonnen hat, ist inzwischen zu einer veritablen freizeit- und wellnessveranstaltung aufgestiegen. früher musste man ja immer und andauernd seine zeit auf partys mit alkohol und musik und albernem herumstehen und dings verschleudern, um interessante menschen kennen zu lernen. aus erfahrung kann ich aber behaupten, dass man das ganze soulschäleising auf umzügen viel besser hinbekommt. in der kette zwischen dem vierten und fünften stock, nach brockhaus und vor dem kühlschrank, kann man sich immer fein unterhalten. man bildet sich, indem man neue stadtteile oder städte kennen lernt. man treibt sport und hat am abend das tolle gefühl, mal wieder so richtig gearbeitet zu haben. das schönste aber ist, dass man immer mehr leute bei seinen eigenen umzügen in die pflicht nehmen kann. da ich bei so vielen umzügen schon geholfen habe, habe ich für die zeit meines eigenen nächsten umzuges schon eine reise in die mongolei geplant. da wollte ich immer schon mal hin.

natürlich spielt bei einem umzug der umzugswagen eine entscheidende rolle. meist überwiegt bei den freunden und bekannten das ästhetische vor dem praktischen.

Dienstag, August 09, 2005

pit erklärt den melonen ihr melonen-dasein

heute abend keine gute stimmung. grund: pit war bei seinen kumpels auf dem feld, weil er dachte: jut, erkläre ich denen mal ein bisschen was über ihr dasein, woher sie kommen, wohin sie gehen, was der sinn ihres melonen-daseins ist und so. aber natürlich. leichter gesagt als getan. gab eine menge ärger, die hätten pit fast gelyncht. warum? pass auf, ich erzähle es dir.

pit ist ja schon eine besondere melone, andere melonen haben z.b. noch nie ein buch gelesen, geschweige denn, dass sie überhaupt augen zum lesen haben. was ich sagen will ist: 99,99 % aller melonen haben noch nie einen menschen gesehen. jetzt hat pit in melonensprech versucht, seinen mitmelonen zu erklären, was ein mensch ist. da gibt es mehrere möglichkeiten, wie man versuchen kann, den melonen, die ja so den lieben langen tag nichts anderes tun als zu photosynthetisieren und dabei in ihrer eigenen melonen-welt leben, zu erklären was das ist: ein mensch.

natürlich kann man lustig drauf los erzählen: ein mensch, das ist was mit zwei beinen, in der mitte allerhand labyrinthiges für die nahrung, ein bisschen weiter oben schaukeln zwei arme herum und ganz oben blüht ein kopf, wo allerhand praktisches untergebracht ist: augen, ohren, nase, mund und schließlich ein geleedings, wo alles wie in einen großen topf zusammengerührt wird. aber. du darfst nicht vergessen: melonen haben keine ahnung, was beine, arme, köpfe, augen, ohren, nase, mund und geleedinger sind. auch töpfe sind melonen unbekannt. also: so lustig drauf los reden ist nicht sehr sinnvoll. hat sich auch pit gedacht.

was jetzt?

jetzt hat sich der pit gedacht: versuch ich mal so zu reden, dass meine melonenfreunde im acker vielleicht ein bisschen ahnen können, um was es sich bei menschen handelt. und jetzt pass auf: ich muss schon sagen, gar nicht so dumm, der pit, hut ab, was er sich da so gedacht hat. er hat sich nämlich gedacht: man muss immer auch so ein wenig von den dingen reden, die melonen auch kennen. also: "menschen sind nur in der erde, wenn sie tot sind! sie haben keine kerne und auch kein fruchtfleisch! bei ihnen ist nicht alles rund!"

das war jetzt aber auch nicht die große gala-vorstellung mit ahs und ohs, nein, eher so gegenteilig. ein paar melonen haben sich schon gedacht: hey, diese menschen, ts, abgefahren. aber die meisten melonen haben pit dann mit wurzeln beschmissen, er solle nicht so einen blöden kwatsch erzählen und für aufruhr sorgen.

das hat pit ziemlich deprimiert. geholfen hat da am abend nur eine spezialzigarette.

Montag, August 08, 2005

fotos vom wochenende




pit amüsiert sich prächtig mit den gebrüdern herbert und richard dole, mit denen er schon so manches krumme ding gedreht hat.
ebenfalls anwesend: ex-freundin jana, die melancholische zitrone aus köln-nippes.

Freitag, August 05, 2005

heute wieder sehr anstrengender tag. den mittagsschlaf von gestern nachholen, das ausschlafen für morgen schon mal proben - alles dinge, die organisiert und erledigt werden müssen.

bei frau nuf gefunden: einige gute gründe, warum man sein eigenes bild niemals ins netz stellen sollte

Donnerstag, August 04, 2005

wie wichtig es ist, sich mit den richtigen dingen zu umgeben, ist mir heute morgen beim tee-trinken aus dieser schönen schale eingefallen.

zum beispiel habe ich mal im fernsehen gesehen, dass man da hinten in asien auf den bergen nur einmal als kleines kind zur richtigen zeit aus der richtigen schüssel seine milch trinken muss, schon wird man von weisen mönchen als buddha enttarnt. wahnsinn!


selbst habe ich mich aber auch ganz angenehm inkarniert. muss schon sagen. was wg-mitbewohner pit betrifft, will ich jetzt hier nichts sagen. vielleicht ist da beim inkarnations-meldeamt etwas durcheinandergeraten, so dass er jetzt als intelligente melone das beste draus machen muss. nuja, die welt ist bunt.

Mittwoch, August 03, 2005

von hagen für lebende

im aktuellen geo gibt´s einen sehr schönen artikel über einen professor, der den menschen allerlei gedöns an den körper packen möchte, flügel etc. also ein bisschen von hagen für lebende. die nicht weniger spookigen bilder für den artikel machte daniel lee.

Dienstag, August 02, 2005


auch die verpackungsindustrie beteiligt sich an der rechtschreibreform. oder pisa. Posted by Picasa

hmpf.

gerade noch einmal den gute laune tee probiert. stiftungen warentest mal abwarten, ob ich da mit meiner einschätzung alleine bin. aber vielleicht dauert es halt ein bisschen. mit der wirkung. vielleicht sollte ich - bis die gute laune in meinen adern zirkuliert - inzwischen einen beruhigungstee trinken.

ts, ganz schön schlau, die herren teefabrikanten.