Mittwoch, September 27, 2006

leuna werfte vor bitterfeld.

raffiniert in flaschen eingebunst
nehmen abschied hier die chemikalien,
fahren dann auf sieben polymeren
richtung südlichere hemisphären
(höchstwahrscheinlich gen australien).

landgang dann bei den butanen.
ein molekül mit namen arweladse
(ein georgischer aspertase)
benahm sich dort jedoch daneben:
zwei tage oxidierte er mit einer base,
was übrig
blieb, das waren gase.

wogegen vorbildlich die moldawischen alkohole:
aufm kai sie schluckten je zwei paracetamole,
zum wohle.

Montag, September 25, 2006

inspiriertes lallen

Donnerstag, September 21, 2006

aufgrund der erfahrungen des heutigen tages innerliches und äußerliches kopfschütteln beim lesen des lokalteils. als ob die ansiedlung von tausend neuen arbeitsplätzen im organisierten callcenterwesen etwas begrüßenswertes wäre.

bücher, die ich kaufen tät, wenn ich sie selbst nicht in bälde schreiben werd.

generation prekär

Freitag, September 15, 2006

nebelhörner vor weimar.

mein leben dümpelt gerade so vor sich hin. ich bemerkte es, als ich heute aus dem badezimmer in die küche schlurfte, eins am nachmittag einschaltete und mich an den frühstückstisch fallen ließ: mein leben lag noch im bett, grunzte und schlief wieder ein. es schien mir daher angebracht, das klärende gespräch über die anstehende zukunftsgestaltung - ähnlich wie gestern - auf morgen zu verschieben.

ich schmierte mir zunächst einmal ein dinkelbrot. während ich langsam das dinkelbrot verzehrte und in einem magazin blätterte, um mich über irgendwelche neuigkeiten im besonderen und das geschehen im allgemeinen zu informieren, und während im hintergrund das radio säuselte, ich noch zwei weitere dinkelbrote im reggae-takt mit aufstrich beschmierte und weiter in dem magazin herumblätterte, während ich also frühstückte, und zwar so, wie ich es nun schon immer mache, währenddessen passierte, ich muss es sagen, nichts. auch draußen, im innenhof, bewegte sich nichts. nicht einmal die innenhofkastanie ließ irgendetwas auf das innenhofpflaster fallen.

ich dachte nach. einerseits, dachte ich, kann das dümpeln nicht so verkehrt sein, schließlich kommt alles, was ist, aus der ursuppe, und die ursuppe ihrerseits kommt ja wiederum aus etwas, was man mit nichts bezeichnen könnte. andererseits ist das dümpeln natürlich ein gefundenes fressen für unerwünschte gedanken, denn mit den gedanken verhält es sich ja so wie mit dem surfen im internet: plötzlich poppt irgendwo aus dem nichts ein werbetäfelchen auf und wirbt um aufmerksamkeit, genauso die unerwünschten gedanken. dauernd wollen die was von einem, betteln wie kleine kinder, das reinste indien.

schuld an der misere mit den unerwünschten gedanken gab ich schließlich dem ackerbau und der pökelei. vorher, so entschied ich, gab es den ganzen tag nur sammeln und jagen und essen und schlafen und trieb und dann alles wieder von vorne, da war keine zeit für einen gedanken, geschweige denn für ein dümpeln. jedoch wo gepökelt und geackert wird, so schlussfolgerte ich, da ist man sesshaft, da teilt man arbeit, und wo genug nahrung vorhanden ist, da gibt es auch muße, da findet der mensch geschmack am denken. fällt mir zum beispiel ein berühmter krauskopf ein, auch schon lange tot jetzt, jedenfalls hat der darüber nachgedacht, was einen vernünftigen gedanken von anderen gedanken unterscheidet. das hat der so gut gemacht, dass wir heute noch in einer gedankensuppe schwimmen, die dieser gedankenkoch damals angerührt hat. gibt auch eine komödie über ihn, wolken auf deutsch, so berühmt war der.

und wo ich sage wolken.

vollkommen von gedanken umwölkt saß ich also am frühstückstisch, als mir plötzlich dieses chinesische sprichwort wieder einfiel. bekanntlich hat sich der chinese ja auch gedanken über das denken gemacht, und wie es bei den chinesen gute tradition ist, hat er ein schönes sprichwort dazu geschmiedet. um unerwünschte gedanken loszuwerden, so das sprichwort, solle man sich selbst als berg und seine gedanken als wolken denken. der berg natürlich stur und unbewegt bis dorthinaus, läßt die gedankenwolken einfach weiterziehen. kann ihm ja egal sein, wo die hin verschwinden.

und wie ich mich so in dieses bild hineindachte - ich als berg und meine gedanken als mir fremde wolken -, da begegnete ich meinem atem mit wachsender achtsamkeit: ich spürte die kühle luft durch meine nase hinein- und wieder hinausströmen, atmete ein und atmete aus, ein kommen und gehen ganz von alleine, nichts, was noch zu tun wäre ... tief einatmen ... und wieder ausatmen ... tieeeeff einnnnnaaaatmennn und wieder aussssaaaaatmennn ... tiiiiiiiiiiieeeeeeeeeffffffff ....

und dann war ich plötzlich der watzmann. erstaunlich, aber ich fühlte mich tatsächlich als watzmann. mit den wolken hatte ich naturgemäß keine probleme, da hatte der chinese schon ganz recht gehabt. allerdings: nach einer weile ging mir der eitle jenner unglaublich auf die nerven. und dann bemerkte ich auch noch, dass bärtige alpinisten und kindergruppen mit gelben und roten erkennungsmützen auf mir herumtrampelten. es war nicht auszuhalten.

und dann sah ich auch schon wieder das dinkelbrot in meinen händen. und dann fiel mir ein, dass ich mal die geschichte aufschreiben könnte, wie ich einmal auf der a 4 von einem vierzigtonner fast zu kompost degradiert worden wäre. eine gute überschrift für die geschichte hatte ich schon, es schien mir aber angebracht, das schreiben der geschichte vorerst zu verschieben.



watzmann (abb. ähnlich)

Montag, September 04, 2006

2 wochenstunden kofferkunde (aus dem lehrplan für angehende sicherheitsfachkräfte).