leserwunschgedicht (ausnahmsweise)
herr metzger aus mettmann
herr metzger aus mettmann nahe dem sauerland,
ein fleischereigeschäft sich in seinem hause befand,
und kam die blutige schlachtenszeit
und die tiere brüllten weit und breit,
da stopfte, wenn´s mittag vom turme scholl,
der herr metzger sich beide taschen voll,
und kam in pantinen ein junge daher,
so rief er: "junge, wiste´ne nier?"
und kam ein mädchen, so rief er: "lütt dirn,
kumm man röwer, ick hebb no wat hirn."
so ging es viele jahre, bis lobesam
der herr metzger aus mettmann zu sterben kam.
er fühlte sein ende. ´s war schlachtenszeit,
wieder brüllten die tiere weit und breit,
da sagte der metzger: "ich scheide nun ab.
legt mir ein schnitzel mit ins grab."
und drei tage darauf aus dem doppeldachhaus
trugen den metzger sie hinaus,
alle bauern und büdner mit feiersgesicht
sangen: "zimbo meine zuversicht",
und die kinder klagten, das herz voll frust:
"he ist dod nu. wer giwt uns nu ´ne wurst?"
so klagten die kinder. das war nicht recht,
ach, sie kannten den alten metzger schlecht,
der neue freilich, der knausert und spart,
hält hack und salami strenge verwahrt.
aber der alte, vorahnend schon
und voll mißtrauen gegen den eigenen sohn,
der wußte genau, was er damals tat,
als um ein schnitzel ins grab er bat,
und im dritten jahr aus dem stillen haus
ein fleischpflanzerlsprößling sproßt heraus.
und die jahre gehen wohl auf und ab,
längst wölbt sich das fleischpflanzerl über dem grab,
und in der blutigen schlachtenszeit
brüllt´s wieder weit und breit.
und kommt ein jung´ übern kirchhof her,
da flüstert´s im pflanzerl: "wiste ´ne nier?"
und kommt ein mädel, so flüstert´s: "lütt dirn,
kumm man röwer, ick gew di wat hirn."
so spendet segen noch immer die hand
des metzgers aus mettmann nahe dem sauerland.
(vegetarier bitte hier klicken)
herr metzger aus mettmann nahe dem sauerland,
ein fleischereigeschäft sich in seinem hause befand,
und kam die blutige schlachtenszeit
und die tiere brüllten weit und breit,
da stopfte, wenn´s mittag vom turme scholl,
der herr metzger sich beide taschen voll,
und kam in pantinen ein junge daher,
so rief er: "junge, wiste´ne nier?"
und kam ein mädchen, so rief er: "lütt dirn,
kumm man röwer, ick hebb no wat hirn."
so ging es viele jahre, bis lobesam
der herr metzger aus mettmann zu sterben kam.
er fühlte sein ende. ´s war schlachtenszeit,
wieder brüllten die tiere weit und breit,
da sagte der metzger: "ich scheide nun ab.
legt mir ein schnitzel mit ins grab."
und drei tage darauf aus dem doppeldachhaus
trugen den metzger sie hinaus,
alle bauern und büdner mit feiersgesicht
sangen: "zimbo meine zuversicht",
und die kinder klagten, das herz voll frust:
"he ist dod nu. wer giwt uns nu ´ne wurst?"
so klagten die kinder. das war nicht recht,
ach, sie kannten den alten metzger schlecht,
der neue freilich, der knausert und spart,
hält hack und salami strenge verwahrt.
aber der alte, vorahnend schon
und voll mißtrauen gegen den eigenen sohn,
der wußte genau, was er damals tat,
als um ein schnitzel ins grab er bat,
und im dritten jahr aus dem stillen haus
ein fleischpflanzerlsprößling sproßt heraus.
und die jahre gehen wohl auf und ab,
längst wölbt sich das fleischpflanzerl über dem grab,
und in der blutigen schlachtenszeit
brüllt´s wieder weit und breit.
und kommt ein jung´ übern kirchhof her,
da flüstert´s im pflanzerl: "wiste ´ne nier?"
und kommt ein mädel, so flüstert´s: "lütt dirn,
kumm man röwer, ick gew di wat hirn."
so spendet segen noch immer die hand
des metzgers aus mettmann nahe dem sauerland.
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16 Comments:
< strike >Fontane< /strike >Spontane Begeisterungsstürme branden, < strike >Gulasch< /strike >Konfettikanonen knallen... das Publikum jubelt. Herr von Hoeneß aus Sonstwo im Bayernland wär doch auch schön gewesen... der als Wurstfabrikant
Ach. Hach. Ich bin. Puh. Komm an mein Herz, du.
@ ole: der hoeneß rückt doch nur mit der wurst heraus, wenn unterhachingen die bayern zum meister macht.
@ pe: tehe.
Schau einen an - was weißt du schon,
ob er dich killt?
Ob er dich streicheln will?
Es ist verhüllt.
Dies sehen wir: das Schicksal schlägt
blindwütig drein.
Es trifft den Metzger wie das Schwein.
Die gleiche Seuche ist es, die den Stift,
den Chef, den Gauner
wie den Richter trifft.
Lauft in die Kirche, tretet aus,
bleibt drin -
Krebs, Syphilis und Tumor kommen ohnhin.
Das ist gewiss ein hartes Fressen
auf diesem Stern:
es wird mit einem Maß gemessen.
Wer hat das gern?
Drum: gelobt sei Wein, Musik und Bett,
gelobt die Speise,
Lust von A bis Zett.
Den Himmel freut weiß Gott nicht dein Verzicht
auf die Genüsse.
Sie sind der einzige Entgelt
für alle Kümmernisse!
Guter Mann, der (Fontane)UNDUNDUND !
vergelt´s gott, guter mann,
dass auch der predger salomo
so famose dichten kann.
"die sprache ist das haus des reims", wie so ein denker mal schön formulierte.
Schon mal über eine Vertonung nachgedacht? Multimedia ist gerade schwer im Kommen
pe, meine ausrüstung ist dafür nicht gemacht.
56-k-modem, pc vor sechs jahren gebraucht gekauft, und aus mir unbekannten gründen führt jegliches anklicken von video- oder audiodateien zum absturz. also systemmäßig. bilder kann ich noch schauen. aber wenn du vielleicht pottdingensen möchtest ... erlaubnis erteilt!
Bettelstudent, wa?
Die Erlaubnis lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Ich probier das mal.
hau rein, pe.
wenn du willst, kannste die anderen versionen auch irgendwohin laut reinlesen.
Hach. Du bist ja goldig. Mach ich natürlich gerne, aber nicht dieses Wochenende. Dabei fällt mir ein, dass ich wegen diesem Wochenende gerne bedauert werden würde.
sollte ich vielleicht fragen, warum?
Könntest du. Dann würde ich rumjammern. Oder du bedauerst mich gleich und ich seufze vielsagend und klimpere dabei mit den Wimpern.
pe, was ist bedauernswert?
Ich muss arbeiten. Ich tu's nicht gerne, dafür aber gratis. Ein Teufelskreis.
das kleingedruckte im vertrag nicht gelesen?
Sachzwänge.
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