Montag, Mai 29, 2006

neulich im radio.

das war der berühmte tropfen auf den heißen stein, der das fass zum überlaufen gebracht hat.

Mittwoch, Mai 24, 2006

übrigens,

liebe/r blogleser/in*: während ich mich gerade redlich um einen erfolgreichen ausbildungsabschluss bemühe, um später mal so richtig kohle einzustreichen, könnten sie mir inzwischen ruhig mal verraten, wo es in berlin bezahlbare partylokalitäten zum mieten gibt. ensweder wo man selbst sein privatbier hinbringen kann oder halt kneipendings, geschlossene gesellschaft unso, sie wissen schon. vorhandene grillroste wären natürlich sahnehäubchen. falls ihnen etwas halb- oder vollillegales an orten in den sinn kommen sollte, können sie mir bedenkenlos eine post an jarno76[at] Große Mutter Xanthippe .de zukommen lassen.

vielen dank.

[weiter mit pause]


*studium verunsichert.
monsieur vion, chocolatier und inhaber einer kleinen patisserie in der rue mouffetard, hatte sich nun doch umentschieden. anstatt seinem abendlichen boule-vergnügen nachzugehen, schwor er gleichfalls, so lange im ballhaus auszuharren, bis frankreich eine neue verfassung bekäme.

Montag, Mai 15, 2006

o du mein mäuschen, schwarz und klein,
deinen cinch ich stöpsel gleich ins port hinein,
auf dass wir beide, du und ich,
so frisch ans werk gehen, inniglich.

im reich der mitte schufen dich einst hände,
for home and office use, comprende.
bist stets zu diensten, magst niemals klagen,
und wie auch, kannst ja eh nix sagen.

roll ich dein rädchen: vor! zurück! -
die site du scrollst, bringst zoomesglück;
und in des weltennetzes unermeßlich weiten
klickst du allein die allerschönsten seiten.

o du mein mäuschen, schwarz und klein,
`s ist so schön mit dir allein zu sein.
wie sancho pansa don quichote bei cervantes
folgst meinem willen du - ich hab was dominantes.

doch heute soll einmal dein festtag sein!
ganz ehrlich mäuschen, will nicht lügen,
will vielmehr preisen, möcht´ dich rühmen;
drum schalt´ den rechner ein ich nur zum schein,
drum lege rücklings ich dich gleich aufs pad
und kraule sanft die samtne kugel dein -
allein dir zum vergnügen.



Freitag, Mai 12, 2006

erstaunlich. (ii)

thomas mann sitzt für die cdu, erika mann für die spd im europäischen parlament.
gerade so gedacht: manchmal poste ich flugs aus einer idee heraus. dann steht das da so. und nach einer viertelstunde schaue ich mir das nochmal an und denke: weia. dann kürze ich meistens herum, wie beim letzten text. der war auch mal länger. und eine stunde später wird eventuell nochmal ein satzglied amputiert. und deshalb dachte ich gerade: irgendwann bist du vielleicht mal so unzufrieden, da steht dann beispielsweise nur noch "nutzfahrzeug" unter dem bild. oder vielleicht auch gar nichts mehr, nur noch das bild.

na, nur so eine idee.
nutzfahrzeug.

Donnerstag, Mai 11, 2006

schräger humor.

Dienstag, Mai 09, 2006

erkenntnis.

heute mit großer freude festgestellt, dass ich nietzsche in meine private liste von wörtern mit fünf aufeinanderfolgenden konsonanten aufnehmen kann. bisherige einträge: strickstrumpf.
nachts, auf dem heimweg, unter duftenden bäumen entlangfahren, während vereinzelt die letzten kinobesucher aus der spätvorstellung in die nacht hinausgehen, langsam. tramgleise werden noch gesäubert (ein nachtgeräusch). und vereinzelt sitzen hier und da noch menschen vor ihren häusern auf einer bank und reden leise über dinge, die sich am besten nachts vor häusern auf einer bank bereden lassen. in der wärme, die noch vom tag übrig geblieben ist. einer leisen wärme, ohne tagesgeräusche.

und vereinzelt ist wohl das falsche wort für das, was man fühlt, nachts, auf dem heimweg.

Montag, Mai 08, 2006




na?

Freitag, Mai 05, 2006

mein rechter schuh.

folgendes. ich besitze zwar mehrere paar schuhe, aber immer nur ein paar lieblingsschuhe. mein lieblingsschuhpaar trage ich so lange, bis ich an regnerischen tagen etwas bemerke und mir neue lieblingsschuhe kaufe. probleme gibt es nur gelegentlich mit den schnürsenkeln, die sehr häufig reißen, was aber daran liegen mag, dass ich die senkel oft zu feste schnüre, denn zum einen habe ich es gern feste zugezurrt und zum anderen ist dann die freude beim entfesseln der füße eine umso größere. ja, es ist so, wie mal ein kluger kopf über den zusammenhang von lust und schmerz räsonierte, dass gott nämlich beide, da sie im kriege miteinander lägen, versöhnen wollte, dies aber nicht geschafft habe, und sie deshalb an den enden zusammenschnürte, so dass auf das eine immer das andere folgt. na, fällt mir nur gerade so ein. ich jedenfalls habe immer ein paar ersatzsenkel bei mir, denn auch das verbindende kann ja mal reißen.

wie aber in jeder beziehung, gibt es auch zwischen mir und meinen lieblingsschuhen belastungsproben. hürden, die gemeinsam überwunden werden müssen. wo einer eigenart des partners mit duldsamkeit entgegengetreten werden muss. hier: geräusche. mein rechter schuh macht nämlich auf bestimmten böden geräusche. bestimmte böden: der teppichboden auf der arbeit und in der staatsbibliothek. die geräusche sind nicht zu vergleichen mit dem schmatzen von turnschuhen auf frisch gefeudeltem linoleum oder dem satten sound eines gummistiefels im schlamm der ackerfurche. es hat viel mehr etwas mit dem asthmatischen fiepen eines kleinen nagetiers gemein. eines hamsters vielleicht. ja. so etwa: nää-mpfs.

einerseits hat das fiepen seine vorteile. wenn ich morgens auf der arbeit den langen flur hinuntergehe, um mir den schlüssel für das aushilfskraftbüro zu holen, steht kollegin c. schon mit schlüssel, arbeitspaket und einem grinsen parat. andererseits gibt es natürlich auch nachteile. das geschäftsführergrüßen zum beispiel ist immer noch gewöhnungsbedürftig (guten nää- tag! mpfs.)

ich habe auch keine ahnung, wo die geräusche herkommen. die sohle scheint ok zu sein, vielleicht ist es etwas psychisches. ich weiß es nicht. und jetzt gibt es ja leute, die sagen, man solle probleme immer schritt für schritt lösen. den zweiten schritt nicht vor dem ersten machen und so. und du ahnst es schon, auch hier wieder verkehrte welt. es gäbe ja überhaupt kein problem, täte ich keinen schritt, aber auf lange sicht ist das auch nicht optimal. ich war recht hilflos. mal versuchte ich, mein gewicht auf die linke seite des fußballens zu verlagern, mal auf die rechte. es half alles nichts, mein rechter schuh fiepste weiter vor sich hin.

neulich ereignete sich aber etwas, was mich dem glauben an eine wohlgeordnete und von der vernunft geleiteten welt wieder ein stückchen näher brachte. nämlich. auf dem weg zur kantine trat vor mir frau junior-assistentin aus ihrem büro. und ich hörte: geräusche. nää-äätsch! nak. nää-äätsch! nak. zweifellos geräusche eines ihrer schuhe. und wie wir so gemeinsam richtung kantine marschierten, also, ich kenne mich mit musik nicht sonderlich aus, aber einen schöneren kontrapunkt hätte auch der gute bach nicht hinbekommen. nää-äätsch! nää-mpfs. nää-äätsch! nää-mpfs. immer schön im duett. und mir wäre es ganz recht gewesen, wir wären immer weiter gegangen, so gut hat das harmoniert. nää-äätsch! nää-mpfs.

und ich weiß nicht, wie komm ich jetzt drauf. vielleicht erinnerst du dich noch an diese tennispielerinnen, die eine serbisch, die andere spanisch. so fünfzehn, zwanzig jahre mag das her sein. damals war das tennis ja noch populär, der boris, die steffi, das adidas-schweißbändchen. jedenfalls, wenn mal gerade wieder der dings aus wimbledon das achtel- oder viertelfinale kommentierte und du glück hattest, da spielten diese beiden spielerinnen gegeneinander. und das hat sich eben so ähnlich angehört: nää-äätsch! nää-mpfs. nää-ääääätsch! nää-mpfs. immer schön im duett. die beiden, verbunden nur durch einen kleinen ball, den sie über die netzschnur jagten. da ist dann auch der dings immer ganz still gewesen, so ein stöhnen war das. und so ein grundlinienspiel auf dem rasen kann sich ja beträchtlich in die länge ziehen. kein wunder, dass die mädchen damals lieber einen tennisschläger in der hand als einen pferderücken unterm hintern haben wollten! und am verlauf der beate-uhse-aktie konntest du gut verfolgen, wann mal wieder ein schönes damentennis geboten wurde, baisse nennt man das in fachkreisen. ich meine, heutzutage wird ja schon im nachmittagstalk allerhand geboten, mein lieber, aber stöhnende frauen um viertel vor vier, das war damals noch recht ungewohnt.

jedenfalls gingen wir so den flur hinunter, und während mich das quietschen der schuhe in eine art trance versetzte, vergaß ich für einen kurzen augenblick mich und die welt. die zeit schmolz zu einem ewig währenden jetzt zusammen, ein dunkles licht leuchtete aus verborgen unverhüllter quelle und die geräusche schwangen sich zu einer alles umfassenden, liebenden harmonie hinauf. alles schien plötzlich seinen vormals geheimen sinn zu offenbaren: die arbeit, der teppichboden, das quietschen meines rechten schuhs. und dann sah ich klar und deutlich eine schale voll von erdbeeren mit schlagsahne, als mein rechter schuh zaghaft den ihrigen berührte, so kurz vor der besenkammer.

Mittwoch, Mai 03, 2006


der vielen feierlichkeiten überdrüssig, verbrachte methusalem seinen dreihundertfünfundsiebzigsten geburtstag tora lesend auf dem toten meer.

Dienstag, Mai 02, 2006

auf eine ampel.

noch unverrückt, o schöne ampel, schmückest du,
an leichten drähten zierlich aufgehangen hier,
die kreuzung der nun fast vergessnen straß´.
in deiner schwarzen kunststoffschale, deren rand
der taubendreck mit schmierig´ konsistenz umflicht,
schwingt fröhlich ein männlein stand- und spielebein.
wie reizend alles! lachend, und ein sanfter geist
des ernstes doch gegossen um die ganze form -
ein kunstgebild der echten art. wer achtet sein?
was aber schön ist, selig ampelt es in ihm selbst.















(möhre)
heute in der staatsbibliothek meinen mit jacobs-kaffee aufgegossenen tee der servicekraft vorgezeigt (sie erinnern sich vielleicht).